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Buchtipp: Silverlight, was wirklich wichtig ist!

Jetzt beschäftige ich mich mit Silverlight schon mehr oder weniger seit dem es auf der Welt ist. Dabei gehört auch die eine oder andere durchaus anspruchsvolle Anwendung zum Portfolio. Und so bin ich eher nicht davon ausgegangen, noch auf ein Buch zu treffen, das zu einem wirklichen Erkenntnisgewinn führen kann. Weit gefehlt! Denn Silverlight 4 Unleashed strotzt nur so vor Tipps auch für fortgeschrittene Entwickler. Dabei schafft es der Autor durchaus, auch weniger erfahrene Entwickler in die Welt ernsthafter Anwendungsentwicklung zu führen. Nach vielleicht 100 Seiten eher grundsätzlicher Themen für den ambitionierten Einsteiger geht es dann auch gleich mit Dependency Properties und Co. in die Vollen – wem das evtl. zu schnell geht, der kann auf das Vorgänger Buch des Autors zu Silverlight 2 zurückgreifen (der Autor kündigte an, dass dieses kostenlos als PDF verfügbar sein soll).

Das zügige Tempo wird bis zum Ende durchgehalten. So gut wie alle wichtigen Themen werden behandelt, darunter MVVM (Model-View-ViewModel), Erstellung von LoB-Anwendungen (Line of Business), Multitouch sowie MEF (Managed Extensibility Framework). Am meisten hat mich bei dem Buch aber begeistert, dass trotz der eher technischen Ausrichtung auch endlich mal die Vorteile von Expression Blend eindrucksvoll erklärt werden. Allein deshalb ist das Buch ein Muss für jeden Entwickler, der Silverlight nicht nur erlernen, sondern das nötige Wissen für realistische Anwendungen vermittelt bekommen möchte.

„Silverlight 4 Unleashed“
Autor: Laurent Bugnion
Preis: ca. Euro 40,-
ISBN: 0672333368
Erscheinungsdatum: Sams Publishing, 21. Oktober 2010
Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0672333368/wolter-21

Das ergänzende Vorgängerbuch ist bei Amazon für ca. 45,- Euro erhältlich.

Buchtipp: 2500 Gramm WPF (und ein bisschen Silverlight)

Microsoft propagiert die Windows Presentation Foundation (kurz WPF) als Standard für Anwendungsoberflächen. Außerdem ist WPF nicht nur ein zentraler Bestandteil des .NET-Kontinuums sondern gilt auch noch als Mutter allen Silverlights: Der Codename von Silverlight war nicht umsonst WPF/E (E für Embedded). Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich zum Lernen von Silverlight mangels entsprechender Quellen noch auf WPF-Literatur zurückgreifen musste (was mittlerweile aber glücklicherweise nicht mehr notwendig ist).

Doch erst kürzlich musste ich mal wieder WPF machen und dafür mein Wissen wieder auf den aktuellen Stand bringen. Da kam mir „Das umfassende Handbuch“ zu WPF von Thomas Claudius Huber sehr gelegen: Auch weil ich den Autor ohnehin schätze und bereits einen hervorragenden Vortrag von ihm gesehen habe. Als das Buch dann eintraf, war der Schock groß: Rund 2500 Gramm Papier wurden geliefert. Doch ich hatte nur wenige Tage Zeit, diese fast 1500 Seiten zur Vorbereitung auf meinen WPF-Einsatz aufzuarbeiten. Bereits nach den ersten Seiten entspannte ich mich aber wieder. Das Buch liest sich einfach hervorragend (mal abgesehen von den physischen Problemen mit einem 2,5kg Buch – ganz besonders im Zug oder Flugzeug eine eher leidvolle Erfahrung). Es hat eindeutig Vorteile, ein gutes Original in der Sprache des Autors und keine Sinn entstellende Übersetzung zu lesen.

Der Inhalt ist rund und in der Tat sehr umfassend: Von allgemeinen Erklärungen der WPF über XAML, Layout, Dependency Properties, Commands und Datenbindung geht es bis hin zu 3D-Grafik, Medienintegration, Text und Drucken. Auch XAML Browser Applications (XBAP) und Interoperabilität mit Windows Forms werden behandelt. Dabei ist der Inhalt nie zu grundlegend und somit sowohl für ambitionierte Ein- und Umsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet, die ihr Wissen sortieren und Lücken schließen wollen.

Dem Autor gelingt es gut, einfach Themen auch einfach und auf den Punkt zu erklären. Einzig bei komplizierten Sachverhalten würde ich mir ein wenig einfachere Erläuterungen untermalt von grafischen Darstellungen (Diagramme und Abbildungen) wünschen: Ein Bild sagt einfache mehr als tausend Worte. Außerdem hätte sich dadurch die beängstigende Textmenge vielleicht ein wenig reduzieren lassen. Der WPF-Klassiker von Adam Nathan (ich kenne jedoch nur die Ausgabe zu WPF 3.0) macht das unterstützt durch mehrfarbigen Druck besser, beschränkt sich mit rund 800 Seiten aber auch nur auf das Wesentliche.

Ich kann Thomas Buch jedem WPF-Interessierten und -Entwickler empfehlen. Ganz nebenbei habe ich Nützliches über die Konzepte von Silverlight erfahren und die Unterschiede zwischen WPF und Silverlight kennen gelernt. Jetzt bin ich sehr auf Thomas neues Buchprojekt zu Silverlight gespannt.

„Windows Presentation Foundation: Das umfassende Handbuch“
Autor: Thomas Claudius Huber
Preis: ca. Euro 50,-
ISBN: 3836215381
Erscheinungsdatum: Galileo Computing, 28. Juni 2010
Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3836215381/wolter-21

Buchtipp: Designing for Interaction

Hätte ich das Buch „Designing for Interaction“ nur ein wenig früher gefunden, dann hätte ich mir viel Recherche gespart. Denn im Rahmen meines aktuellen Lehrauftrags zum Thema Rich Applications spielt auch das Thema Interaction Design (IxD) eine Rolle. Und so habe ich erst nach Erstellung meiner eigenen Unterlagen festgestellt, dass der Autor Dan Saffer genau das schon erledigt hat. In seinem Buch findet sich ein gelungener Definitionsversuch des Interaction Designs, ein historischer Abriss und eine Erklärung der verschiedenen Herangehens- und Sichtweisen des Interaction Designs. Dabei gelingt dem Autor dies auf sehr strukturierte Art und Weise, so dass man als Einsteiger in das Thema eine sehr gute Orientierungshilfe erhält, die auch den Blick in die Zukunft wagt.

Wer sich mit dem Themen Interaktionsgestaltung bereits beschäftigt und für den Themen wie Benutzerorientierten Entwurf, Fitts´s Law und Prototyping nichts Neues sind, der könnte die Inhalte durchaus als oberflächlich abtun, da er dann kaum neues Entdecken wird und das Buch meistens auch eher durch Breite als Tiefe glänzt! Doch ich glaube, dass es nicht schaden kann, ein wenig Struktur in das eigene Wissen zu bekommen: Und genau das schafft Dan Saffer und nutzt dabei für den roten Faden des Themas „Interactin Design“. Schade nur, dass keine Hinweise bzw. Referenzen zur Vertiefung gegeben werden und man so, dann doch wieder selber recherchieren muss. Und auch der Preis erscheint mit rund 30 Euro bei nur knapp 200 Seiten trotz farbigem Druck relativ hoch…

„Designing for Interaction“
Autor: Dan Saffer
Preis: ca. Euro 30,-
ISBN: 0321643399
Erscheinungsdatum: New Riders, 2009
Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0321643399/wolter-21