Category Archives: Developer Garden

Die ideale Welt gibt es doch…

…zumindest wenn man den Referenten auf der Mobile Marketing Live in London glaubt. Die Veranstaltung fand im Herzen von London direkt gegenüber der St. Paul’s Kathedrale statt und geschätzt knapp 250 Teilnehmer waren vor Ort. Leider kamen jedoch viele dieser Teilnehmer erst am späten Vormittag und andere gingen bereits am frühen Nachmittag, so dass die Vorträge zu Beginn und am Ende eher schlecht besucht waren – schade, denn es gab durchaus gute Vorträge und viele interessante Informationen. Wobei in den Vorträgen, die ich besuchte, in erster Linie Zahlen präsentiert wurden: Ich weiß nun, wie viel Prozent aller Frauen am Computer spielen und wie viele davon dies auf einem Tablet auf dem Klo machen. Nur leider weiß ich nicht, wie die Vortragenden auf diese Zahlen gekommen sind. Wen es interessiert: 51 Prozent der sogenannten Cash-Gamer sind Frauen und 8 Prozent aller Nutzer verwenden ein Tablet auch auf dem Klo.

Was mich auf der Veranstaltung beängstigte war, wie die Anwesenden mit diesen Zahlen umgingen und sich in erster Linie darüber Gedanken machten, wie man so zu mehr Umsatz kommen kann. Die anwesenden Vertreter von Kreditkartenunternehmen zeigten beispielsweise in durchaus unterhaltsamen Videos, wie das Verkaufserlebnis in einer idealen Welt aussieht ohne sich mit den Bedenken der Nutzer auseinander zu setzen – geschweige denn, ohne überhaupt einmal zu erörtern, ob der Anwender solch eine Welt überhaupt wünscht, bei der man zu jederzeit immer und überall alles kaufen kann und dies einem auch eindringlich mitgeteilt wird. Fast schon zynisch wirkte da der Vortrag rund um Barrierefreiheit, bei der eine blinde Frau dargestellt wurde, die sich darüber freute, dass sie nun endlich nicht nur einkaufen sondern sogar die Farbe wählen kann.

blippar-heinz-ketchup 

Coole Idee: Augmented Reality mit Alltagsgegenständen und ganz ohne Marker. Gleich mal selber mit der Heinz-Ketchup-Flasche ausprobiert…

Auch wenn dieser unkritische und einseitige Umgang mit mobilen Technologien bei mir einen schalen Beigeschmack hinterließ (was vlt. auch daran liegt, dass ich nicht unbedingt zur Zielgruppe der Veranstaltung gehöre), war die Veranstaltung dennoch einen Besuch wert: Immerhin habe ich jetzt Material für die nächste Diskussion mit unserer Marketing-Abteilung. Außerdem zeigten einige Referenten inspirierende Lösungen in den Bereichen „Second-Screen“ (bei der die Nutzung eines zweiten Bildschirms parallel zum laufenden Fernsehprogramm im Vordergrund steht), SMS (Textnachrichten wie sie beispielsweise mit der Global SMS API gesandt werden können), und „Augmented Reality“ (die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung). Eindrucksvoll war die Vorführung von Blippar – hier muss ich unbedingt noch herausfinden, wie genau das funktioniert, dass Alltagsgegenstände offensichtlich ohne weitere Präparierung als Marker in AR-Szenarien genutzt werden können!

Texting a Bubble Gun (SMS with Arduino)

I wanted to demonstrate the usage of texting (SMS) for IoT (Internet of Things) and M2M (Machine to Machine communication). Therefore I disassembled a cheap bubble gun (usually less than 5 euros).

bubble_gun_step1
These are the places where soldering is needed.

In the next step I bypassed the batteries and the trigger with soldering two cables directly to the gun’s electronic circuit. That’s the fiddly part.

bubble_gun_step2
The relay on the left acts like a switch for the toy, on the right are the cables to the toy’s electric circuit.

The rest is just using an Arduino with a GSM shield, connecting it to a relay and plugging in the cables from the bubble gun.

Still one issue: The mechanism needs initial a mechanical created film for the bubbles. This would be possible with little effort, but the costs for the extra parts would exceed the gun’s price. Therefore I skipped this and did it manually. A different mechanic as used by the Gazillion Bubble Machine might solve this. By the way, the liquid seems to be very special, because the gun does not work with the standard bubble liquid from my kids.

Controlling this via phone is only one option. You also can use an API with any of your applications like Global SMS API or combine it with voice via Telekom Tropo.

But one tricky thing is still missing: The code for receiving the message. In this case the Arduino frequently checks only for patterns in all received messages.

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void loop() {
   checkForInboundMessages();	
}
 
void checkForInboundMessages() {
   char inchar; // Will hold incoming character from the Serial Port  
   String pattern = "+CMT"; 
   String result;
 
   while(mySerial.available()!=0) {
      inchar = gsm.read();
      result = result + inchar;
   }
 
   result.toUpperCase();
   if (result.indexOf(pattern)>-1) {
 
      gsm.print("AT+CMGD=1,0\r");
 
      if (result.indexOf("ON")>-1) {
         digitalWrite(RELAY, HIGH);
      } else if (result.indexOf("OFF")>-1) {
         digitalWrite(RELAY, LOW);
      }
   }
 
}

Once you have built something like this, you are basically able to control every toy with an on-off switch – and not only toys. You only need to bypass the switch with a relay connected to a computer (e.g. Arduino or Raspberry Pi). I am looking forward to your ideas…

Mensch & Computer 2013 – Interaktive Vielfalt

Die Fachtagung Mensch & Computer gilt nicht nur als die größte ihrer Art, sondern verfügt auch über einen sehr guten Ruf. Keine Frage, da wollte ich hin. Und um es vorwegzunehmen, ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn der Aufwand im Vergleich durchaus hoch war: Die Vortragseinreichung (Call for Papers) musste beispielsweise wissenschaftlichen Gehalt haben und wie ein Paper aufbereitet sein. Außerdem war auch noch ein mehrseitiger Beitrag für den Tagungsband erforderlich. Diese Hürde scheint sich aber zu lohnen, denn das inhaltliche Niveau der Veranstaltung ist durchweg hoch.

opening

Die gemeinsam von Hochschulen und Berufsverbänden durchgeführte Veranstaltung fand dieses Jahr an der Uni Bremen statt.

Die Teilnehmer trafen sich rund um die Themen Interaktion, Gebrauchstauglichkeit und Benutzererlebnis und tauschten neueste Erkenntnisse. Zahlreiche Forschungsergebnisse wurden präsentiert und durch Berichte aus der Praxis abgerundet. Zukunftsperspektiven kamem nach meinem Geschmack aber ein wenig zu kurz und drehten sich meist um Gefuchtel à la Kinect und die erweiterte Realität mit Google Glass und Co.

Wer nicht vor Ort war oder Themen einfach noch einmal nachlesen möchte, der findet fast 400 Seiten Inhalt als kostenloses PDF im Usability Professionals 2013 – Tagungsband. Ulf Schubert hat in seinem User Experience Blog viele Vorträge zusammengefasst.

packed

Bei geschätzt 850 Teilnehmern war es nicht immer ganz einfach, noch einen guten Platz zu bekommen.

Dass die Teilnehmer auch feiern können, zeigte sich bei den gut organisierten Abendveranstaltungen. So war es ein leichtes, neue und interessante Menschen kennen zu lernen.

award

Besser geht es nicht: Neben viel Wissen, interessanten Denkanstößen und neuen Kontakten durfte ich auch noch den „Best Session Award 2013“ für meinen Vortrag mit nach Hause nehmen. Ich fühle mich geehrt und bin sehr stolz. Danke!

Die nächste Mensch und Computer zum Thema „Interaktiv unterwegs – Freiräume gestalten“ findet vom 31. August bis 3. September 2014 in München statt. Lieber Leser, ich hoffe sehr, dasss wir uns spätestens da treffen…