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Programmieren lernen mit Minecraft

Das gemeinsame Ferienprojekt meines 10jährigen Sohnes und mir lautete: Programmieren in Minecraft. Um genau zu sein, ich habe einen Einstieg in Minecraft gesucht und mein Sohn wollte „richtiges“ Programmieren mit Lua lernen. Unser Ziel haben wir erreicht: Nun können wir Schalter in der Minecraft-Welt betätigen und so eine echte Leuchte in unserem Eclipse basierten Smart Home steuern.

Dank des ansprechend gestalteten Video-Training „Let’s code Minecraft!” von Tom Wendel und Patrick Kirsch gelang dieser Einstieg in kurzer Zeit: die beiden erklären aufeinander aufbauend im Wechsel die verschiedenen Themen – und das überwiegend sehr unterhaltsam gleich innerhalb einer Minecraft-Welt. Gut fanden wir auch, wie noch einmal die Grundlagen von Minecraft erläutert, „elektrische Schaltungen“ auf Basis von Redstones (Stromleitungen in Minecraft) eingeführt und die Installation von Erweiterungen (sogenannte Mods) sowie der Aufbau von Ressourcen gezeigt werden. Okay, für meinen Sohn als Minecraft-Experten war das ein Klacks, aber für mich genau der richtige Einstieg, um nicht mehr ganz so hilflos durch die Block-Welt zu irren.

Und dann ging es schon los mit der Programmierung auf Basis der Erweiterung ComputerCraft. Hier haben sich die beiden Autoren dann ab und zu doch ein wenig viel vorgenommen, so dass die Erklärungen einen Programmieranfänger durchaus vor Herausforderungen stellen und ein erfahrener Programmierer sich ein wenig mehr Tempo und weniger Grundlagen wünscht. Vielleicht wäre es besser gewesen, für die jeweilige Zielgruppe eigene Video-Trainings zu produzieren. Mein Sohn hätte sich außerdem eine größere Vielfalt eher einfacherer Programmbeispiele gewünscht und dafür lieber auf die umfangreicheren Beispiele verzichtet. Uns beiden fehlt darüber hinaus so eine Art Referenz der Befehle, die über das englischsprachige und etwas spröde ComputerCraft-Wiki im Internet hinausgeht. Unterschiedlicher Meinung sind wir bei dem letzten Teil, der Minecraft verlässt und die gelernten Konzepte auf die Webprogrammierung mit JavaScript und HTML überträgt. Für mich ist das eine großartige Inspiration für eigene Trainings und Vorlesungen. Für einen jungen Einsteiger ist eine Einführung in die Webprogrammierung in nicht mal 90 Minuten ohne weitere Unterstützung verständlicherweise kaum mehr Nachvollziehbar.

Insgesamt können wir beide das Training für Kinder und Erwachsene ob Programmierneuling oder erfahrener Entwickler empfehlen und hoffen sehr auf weitere Video-Trainings dieser Art. Übrigens: Wer unser Ergebnis sehen und eine Einführung in das Internet der Dinge und die Programmierung mit Minecraft bekommen möchte, der kann uns bei unserem gemeinsamen Vortrag auf der Maker Faire Bodensee treffen.

„Let’s code Minecraft!“ – Programmieren lernen mit Minecraft
Autoren: Tom Wendel, Patrick Kirsch
Preis: ca. Euro 30,-
ISBN: 978-3-8362-4056-7
Erscheinungsdatum: Rheinwerk, 2016
Link: Rheinwerk Verlag

Kostenlose Lernvideos zum Windows Phone 7

Eigentlich ist es halb so wild, für das Windows Phone 7 Anwendungen zu entwickeln. Ein paar Grundlagen C# (oder Visual Basic), der sichere Umgang mit Expression Blend und Kenntnis der wenigen aber vorhandenen Stolperfallen reichen aus. Doch die eine oder andere Anwendung zeigt, dass diese Dinge nicht jedem von Anfang an geläufig sind. Und mir erging es am Anfang nicht besser und so musste ich beim Erlernen der Besonderheiten einiges Lehrgeld zahlen.

Um anderen diesen Einstieg zu erleichtern und die typischen Fehler vermeiden zu helfen gibt es die Erkenntnisse daraus als Lernvideo auf einer DVD (oder online).

Einen großen Teil der Lerninhalte gibt es aber auch kostenlos. Teils beim Verlag video2brain und teils als App im Marketplace. Außerdem finden sich bei Vimeo noch Teile der DVD und einiges mehr. Hier mal ein kleiner Auszug und eine mögliche Reihenfolge für den Einstieg:

  • Einen Einstieg in die schnelle Anwendungsentwicklung und das Prototyping bietet „Windows Phone 7 Fundamentals (Teil 1 von 5) – Prototyping“.
  • Wer sich eher mit Animationen beschäftigen möchte, findet in „Windows Phone 7: Bewegung kommt ins Spiel” alles wichtige dazu.
  • Den Umgang mit grafischen Elementen und deren Wiederverwendung zeigt „Windows Phone 7: Ressourcen als Styleguide für Visual Studio und Expression Blend“.
  • Die Nutzung Telefon spezifischer Funktionen erklärt „Windows Phone 7: Spezielle Aufgaben für das Telefon (Launcher und Chooser)“.
  • Wer das Mikrofon nutzen oder auch das Zusammenspiel vom Silverlight mit XNA sehen will, der findet eine Anleitung in „Windows Phone 7 Fundamentals (Teil 5 von 5) – XNA und Mikrofon“.
  • Mehrprachigkeit darf natürlich auch nicht vergessen werden und so führt „Windows Phone 7 Fundamentals (Teil 4 von 5) – Mehrsprachigkeit“ in dieses Thema ein.
  • Das ist aber noch nicht genug und so gibt es ergänzend dazu noch drei weitere Videos als App im Marketplace:

  • Den Umgang mit den sehr mächtigen Verhalten zeigt „Lernvideo Verhalten (Behaviors)“.
  • „Lernvideo Softwarearchitektur (MVVM)” erklärt, wie eine Windows Phone 7 App grundsätzlich nach dem MVVM Muster aufgebaut sein könnte.
  • Eine der größten Stolperfallen ist das Tombstoning (also das Unter- oder Abbrechen von Anwendungen). Wie damit umgegangen werden kann zeigt „Lernvideo Tombstoning“.
  • Weitere Videos zu Expression Blend inkl. SketchFlow finden sich unter http://vimeo.com/album/149180. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung der Datendienste auf Basis von WCF findet sich unter http://vimeo.com/album/271975. Und obwohl diese Videos sich auf Silverlight für den Webbrowser beziehen, kann das Meiste daraus auch für das Windows Phone 7 genutzt werden.

    Über eine – hoffentlich motivierende – Rückmeldung zu den Videos und Vorschläge für weitere Inhalte würde ich mich sehr freuen…